Kulmbach, 09.11.2014
Oberfränkische Abschlussfeier im Bezirksentscheid

Abschlussveranstaltung Bezirksentscheid Oberfranken: Siegerfoto mit den Vertretern der Siegerdörfer.

Im Rahmen der Abschlussfeier zum Bezirksentscheid am 09.11.2014 in der Dr. Stammberger-Halle in Kulmbach wurden die Dörfer neben Gold, Silber und Bronze auch mit Sonderpreisen geehrt.

Der Bezirksrat Siegfried Stengel überreichte den Sonderpreis des Bezirks Oberfranken an Münchenreuth. Den Sonderpreis des Bezirksverbandes Oberfranken für Gartenbau und Landespflege e.V. erhielt Sassendorf aus der Hand der Bezirksvorsitzenden Frau Gudrun Brendel-Fischer (MdL) und Herrn Günter Reif (stellvertretender Vorsitzender). Die Landesbäuerin Anneliese Göller überreichte den Sonderpreis des Bayerischen Bauernverbandes Bezirksverband Oberfranken an Habnith.

Sonderpreise

Sonderpreis des Regierungsbezirks Oberfranken für Münchenreuth
Laudatio des Bezirksrats Siegfried Stengel
Der Sonderpreis des Bezirks Oberfranken geht in diesem Jahr an den Ort Münchenreuth in der Gemeinde Feilitzsch für die gelungene Integration des Wohn- und Pflegeheims „Gut Münchenreuth“. Das Wohn- und Pflegeheim „Gut Münchenreuth“ ist Teil des Feilitzsch Sozialwerkes und bietet bis zu 124 psychisch erkrankten Menschen aller Altersgruppen ein Zuhause in familiärer Atmosphäre. Es wurde bereits im Jahr 1977 gegründet und hat maßgeblich zur Enthospitalisierung der Bezirkskliniken beigetragen, indem es als eine der ersten gemeindenahen Einrichtungen für psychisch Kranke eine Alternative zu den großen psychiatrischen Kliniken bot. Unser Bezirkstagspräsident Dr. Günther Denzler stellte vor kurzem bei einem Informationsbesuch im „Gut Münchenreuth“ fest: „Es ist viel Individuelles und Persönliches in den Zimmern, man merkt, dass sich die Bewohner hier wohlfühlen.“ Zu dieser Lebensfreude der Bewohner trägt in hohem Maße auch die Einbindung in das dörfliche Leben bei. Beispielhaft ist hier die Einbindung in das örtliche kirchliche Leben zu nennen. Viele Bewohner sind aktive Gemeindemitglieder und besuchen den Gottesdienst und Gemeindenachmittage. Alle vier Wochen findet außerdem der Gottesdienst der Kirchengemeinde Münchenreuth im Wohn- und Pflegeheim statt. Weit ist über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und geschätzt ist auch das Sommerfest das der Verein zur Förderung seelisch Behinderter e.V. alljährlich im Gutshof Münchenreuth organisiert. Vom Erlös werden alle zwei Jahre für die Bewohner Urlaube finanziert. Der Bezirk würdigt hiermit die vorbildliche Einbindung des Wohn- und Pflegeheims in die dörfliche Gemeinschaft. Herzlichen Glückwunsch!
Sonderpreis des Bayerischen Bauernverbandes für Habnith
Laudatio der Landesbäuerin Anneliese Göller
Es ist mir eine große Freude den Sonderpreis des Bayerischen Bauernverbandes des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ auf Bezirksebene an ein Projekt in der Ortschaft Habnith zu übergeben.
Habnith ist ein äußerst idyllischer Stadtteil der Stadt Marktleuthen. Es wird optisch geprägt durch seinen Dorfanger und seinen schönen Dorfweiher. Bekannt ist Habnith aber auch für seine dörfliche Kultur, die von den Einwohnern gepflegt und lebendig gehalten wird. Und wenn wir mit unserem Jahresthema „Landwirt – schaf(f)t Heimat“ unserer Bevölkerung näher bringen wollen, dass unsere Bauern wichtig sind für unsere Dörfer, für das Brauchtum, die Wirtschaft und unsere Landschaft, dann ist Habnith ein wunderschönes Beispiel dafür, wo sehr deutlich zum Ausdruck kommt, dass der Bauer zum Dorf gehören muss! Was mir als Bezirks- und Landesbäuerin natürlich besonders gefällt ist, dass die Landwirtschaft in Habnith noch stark verankert ist. Wir haben hier noch zwei Vollerwerbsbetriebe – keine Selbstverständlichkeit mehr in den oberfränkischen Dörfern – aber wichtig für das Dorfleben, für die Aufrechterhaltung dieser wunderschönen Kulturlandschaft. Eine besondere Bereicherung – stellvertretend aber für viele anderen Direktvermarkter – ist auch der Zuerwerbsbetrieb der Familie Prell. Mit dem Dorfladen und seinem vielfältigen Angebot an hochwertigen Lebensmitteln, sichern sie die Nahversorgung in Habnith und Umgebung. Diesen Sonderpreis vergeben wir als Bayerischer Bauernverband an die Dorfgemeinschaft Habnith als Anerkennung für ihren Einsatz für ihre Ortschaft, für ihre beispielhaften Aktivitäten, auch in der Direktvermarktung mit regionalen Produkten, mit der sie eine große Bereicherung für die Infrastruktur eines intakten Dorfes sind und damit für die Attraktivität unseres ländlichen Raumes sorgen.
Ich wünsche Ihnen für die Zukunft weiterhin viel Engagement, Freude und Erfolg.
Sonderpreis des Bezirksverbandes Oberfranken für Gartenbau und Landespflege e.V. für Sassendorf
Laudatio von Gudrun Brendel-Fischer, MdL Bezirksvorsitzende und Günter Reif, stellvertretender Bezirksvorsitzender
Das Gespür fürs Grün, die Freude an schönen Gärten und die Wertschätzung heimischen Obstes sind besondere Merkmale von Sassendorf. Ein noch weitgehend erhaltener Gürtel von Streuobstbäumen umgibt den Ort. Dies ist auch in Oberfranken nur noch selten zu finden.
Manche Bürger haben auf Zäune verzichtet und pflegen die öffentlichen Grünflächen um ihre Grundstücke mit. Dadurch sind die Grenzen von privaten zu kommunalen Bereichen oft nicht mehr erkennbar und machen das Dorf im Zentrum weiträumig und einladend. Gemüseanbau zur Eigenversorgung ist eine Selbstverständlichkeit und der Blütenreichtum der Gärten sucht seinesgleichen. Dezenter Blumenschmuck an den Häusern rundet die Wohlfühlatmosphäre ab. Sassendorf ist schon allein wegen seines Grüns liebens- und lebenswert!

Auszeichnung der Siegerdörfer

Laudatio von Christine Bender, Gartenbauzentrum Bayern Nord
Döringstadt
Goldmedaille
Am Tor zum Gottesgarten liegt Döringstadt, ein Ortsteil von Markt Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels malerisch eingebettet in die Flussauenlandschaft. Bürgermeister Bernhard Storath darf sich über ein lebendiges, vitales Dorf mit einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen freuen. Döringstadt zählt zu den ältesten Ortschaften am Obermain. „Eine Symphonie zwischen Historie und Moderne“, so beschreibt sich das Dorf, das sich seiner Geschichte und seiner Potentiale bewusst ist. Ein historischer Ortsrundgang informiert deshalb kurzweilig über besondere Baudenkmale und Persönlichkeiten in Döringstadt. In der Dorferneuerung hat man daher auch Wert darauf gelegt, die Innenentwicklung mit den typischen Bauformen zu fördern. Prägende Gebäude wie das Amtshaus und historische Fachwerkhäuser wurden detailreich saniert und junge Familien haben sich um Leerstände angenommen und neue Nutzungen dafür gefunden.
Zahlreiche Nutz- und Bauerngärten, Weinspaliere und Obstgehölze geben dem Altort ein noch freundlicheres Gesicht und der Verzicht von Einfriedungen im Neubaugebiet zeugt von einer einladenden und kinderfreundlichen Umgebung.
Für die jungen Döringstädter ist in vielerlei Hinsicht einiges geboten. Die 60 „Turmfalken“ - die Kinder- und Jugendgruppe der Blumen- und Gartenfreunde - sind intensiv in die Gestaltung des Ortsbildes eingebunden und genießen tolle Angebote in der Naturerfahrung. Auch ist Döringstadt ein musikalischer Ort, viele qualitätsvolle Projekte verbinden die Generationen und bringen die unterschiedlichen Interessen zum Klingen.
Der Blick von außen auf Döringstadt zeigt ein gut eingegrüntes Dorf in einer vielfältigen Kulturlandschaft mit Streuobstwiesen, Hohlwegen und obstbaumgesäumten Wegen. Die junge und tatkräftige Gemeinschaft von Döringstadt schafft es, die „Symphonie zwischen Historie und Moderne“ zu einem beeindruckenden Konzert zu machen, das auch in Zukunft jeder gerne hören wird.
Dafür zeichnen wir Döringstadt mit Gold aus.
Görau
Bronzemedaille
Auf der Hochfläche des Fränkischen Jura liegt Görau, ein Ortsteil der Stadt Weismain im Landkreis Lichtenfels. Bürgermeister Udo Dauer kann sich über ein junges Dorf freuen, in dem von den 126 Einwohnern 23 % unter 18 Jahren alt sind. Die junge Dorfgemeinschaft zeichnet sich durch großen Gemeinschaftsgeist aus. Vieles wird aus eigener Kraft gestemmt, ob das Feuerwehr-Gemeinschaftshaus, der Wanderparkplatz, oder der Spiel- und Bolzplatz. Damit bleiben die Görauer ihrer Tradition treu, schon die Kapelle und der Friedhof entstanden in den fünfziger Jahren ein in Eigenleistung. Traditionen und Bräuche werden nicht vergessen, für die nachfolgenden Generationen entstand eine Broschüre, in der Erzählungen aus der Vergangenheit des Dorfes dokumentiert sind. Damit diese auch lebendig bleiben, wird die Tradition der „Rockenabende“ in Görau gepflegt. Im Ort bemüht man sich, die Innenentwicklung zu fördern. Einige holzverschalte Gebäude und ortbildprägende Hofanlagen mit ihren rückwärtigen Scheunen zeigen die historische Bautradition der Gegend.
Die öffentlichen Grünflächen pflegen die Görauer selbst, da machen auch die Jüngsten, die „Görauer Fröschla“ mit, die sich um ihren Spielplatz kümmern. Die Naturfreunde „Görauer Anger“ fördern mit dieser Jugendgruppe ein enormes Naturbewusstsein und die Identität mit dem Dorf. Prägende Elemente der Landschaft, wie der Hüllweiher oder die Magerrasen werden von den Görauern zusammen mit dem Landschaftspflegeverband wieder entdeckt, erhalten und gepflegt und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der fränkischen Juralandschaft. Die starke Gemeinschaft und ihr Wille, selbst aktiv zu werden sind gute Voraussetzungen dafür, dass Görau mit Zuversicht in die Zukunft blicken kann. Dafür erhält Görau Bronze.
Habnith
Bronzemedaille
Im Naturpark Fichtelgebirge schmiegt sich Habnith, ein Ortsteil der Stadt Marktleuthen in eine Senke inmitten der rauen Gebirgslage im Landkreis Wunsiedel. Bürgermeister Florian Leupold kann stolz darauf sein, dass die 110 Einwohner die Gestaltung und den Erhalt ihres Dorfes engagiert selbst in die Hand nehmen. Dabei beweisen sie Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit, Habnith bereitet seinen Neubürgern jederzeit die Möglichkeit, sich einzubringen und den Ort zu bereichern. Die Jury war überrascht, über die Theaterprojekte, die sich so mittlerweile etabliert haben, und die weit in die Region hinein bekannt sind. Sehr erfreulich war auch der Dorfladen, der die Habnither mit lokalen und landwirtschaftlichen Produkten versorgt.
In der ursprünglichen Form des Rundangerdorfer gruppieren sich die Häuser und Höfe um den großen Dorfweiher herum. Dabei sind typische Baudetails und Materialien der Region liebevoll erhalten, wie mehrere gelungene und vorbildliche Sanierungen historischer Gebäude zeigen. Zentrum und Treffpunkt ist der Dorfanger mit dem Weiher, der von zwölf Linden umrahmt ist. Hier strahlt die Dorfmitte eine Natürlichkeit aus, die nicht nur zum Verweilen, sondern auch zum Feiern der vielen Veranstaltungen einlädt. Alter Holunder, alte Rosen und Blumen- und Gemüsegärten zeigen, dass Grün schon seit Generationen liebevoll gepflegt wird.
Auch die Ortsränder sind so eingegrünt, dass das Dorf mit seiner Landschaft verwoben erscheint. Wichtige Biotopstrukturen und verschiedene Orchideenarten bereichern die vielfältige Umgebung rund um das Dorf.
Wir hatten den Eindruck, dass Habnith die Kraft, die Offenheit und die Bereitschaft hat, die Zukunft des Dorfes weiter lebenswert zu gestalten. Dafür verleihen wir Habnith die Bronzemedaille.
Heidelheim
Silbermedaille
Auf 600 m Höhe liegt Heidelheim, ein Rundangerdorf, das zur Stadt Selb im Landkreis Wunsiedel gehört. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch kann sich über eine starke Dorfgemeinschaft freuen, die sich konstant bei 100 Einwohnern hält. Sie sind es, die sich ihre Lebensqualität in herausragendem gemeinschaftlichem Engagement im Dorf sichern und den Ort für Familien mit Kindern attraktiv machen. Ein abwechslungsreiches Fest-, Kultur- und Freizeitprogramm lässt keine Langeweile aufkommen, besonders bei kreativen Aktionen, wie dem Badewannenrennen oder dem Eisstockschießen. Die Häuser im Ort sind rund um den Dorfanger angeordnet. Ortsbildprägende Gebäude wurden nach historischem Vorbild saniert und heimische Materialien, wie Schiefer und Granit machen das Ortsbild stimmig. Schön gestaltete Häuser und Hofstellen mit offenen Gärten machen die „Partymeile“ zu einem beliebten Treffpunkt.
Das grüne Zentrum ist der Dorfteich und der angrenzende Gemeinschaftsgarten. Überhaupt ist die Liebe zum Grün im ganzen Ort zu spüren, wo blühende Vorgärten, Obstbäume, Holunder und Kletterpflanzen eine zauberhafte Lebendigkeit verbreiten. Die kann man auch auf dem Rundweg um das Dorf herum genießen, der von Obstbäumen begleitet einen schönen und stimmigen Übergang zur Landschaft schaffen. Der Gedanke der Nachhaltigkeit zeigt sich in Heidelheim nicht zuletzt darin, dass vorwiegend regenerative Energien, vor allem mit Holz aus heimischen Wäldern genutzt werden. Heidelheim ist ein Dorf, in dem man sich wohlfühlen kann und das mit seiner hochmotivierten Dorfgemeinschaft für die Zukunft gut gerüstet ist. Dafür zeichnen wir Heidelheim mit Silber aus.
Issigau
Silbermedaille
Das „Tor zum Frankenwald“ ist Issigau im Landkreis Hof. Bürgermeister Dieter Gemeinhardt und die Issigauer Dorfgemeinschaft haben uns einen Ort gezeigt, der nach der Grenzöffnung neu geprägt wurde. Doch mit Optimismus und Gemeinschaftssinn haben die Issigauer die strukturellen Herausforderungen gemeistert. Dabei hat die Dorferneuerung die Entwicklung des Ortes unterstützt. Viele historische Gebäude mit den typischen Bauelementen des Frankenwaldes blieben erhalten, in die auch einige moderne Bauten gelungen eingepasst wurden. Neben vielen historischen Häusern ist auch das Schloss im Siedlungskern vorbildlich renoviert, das mit Gastronomie, Campingplatz und Ferienwohnungen ein wichtiger touristischer Anziehungspunkt ist.
Das kulturelle Leben im Dorf wird von einer aktiven Kirchengemeinde getragen und drei Sportvereine sorgen dafür, dass die Issigauer fit bleiben. Familien mit Kindern können sich in Issigau wohlfühlen, das ehemalige Schulhaus wurde zur Kindertagesstätte umgebaut. Dort bieten die Außenanlagen mit großen Bäumen und sanfter Modellierung einen idealen Erlebnisraum für die Kleinsten. Markante, alte Bäume prägen das gesamte Ortszentrum und bleiben hoffentlich noch lange erhalten. Angesichts der liebevoll blumig bepflanzten Vorgärten und öffentlichen Flächen scheinen sich die Issigauer ihrer grünen Schätze durchaus bewusst zu sein. Die finden sie auch rund um das Dorf auf den vielen ausgedehnten Wanderwegen. Issigau ist ein Dorf, das sich den Herausforderungen mutig und ideenreich gestellt hat, und das mit großem Gemeinschaftssinn zuversichtlich in die Zukunft blickt.
Dafür zeichnen wir Issigau mit Silber aus.
Kirchschletten
Silbermedaille
Zwischen dem Maintal und dem Fränkischen Jura liegt Kirchschletten, ein Ortsteil von Zapfendorf im Landkreis Bamberg. Bürgermeister Matthias Schneiderbanger kann sich über die Dorfgemeinschaft der 111 Einwohner freuen, die das kleine Kirchschletten zu einem lebendigen Ort macht. Obwohl Kirchschletten nicht groß ist, birgt es alles, was eine aktive Gemeinschaft braucht. Die Schwestern des Benediktinerklosters betreiben einen Biolandbetrieb und eine Kerzenwerkstatt und sind in das Dorfleben fest eingebunden. Gemeinsam gestaltet man Festlichkeiten und hilft sich im Alltag aus. Schmucke Fachwerkhäuser, viele davon unter Denkmalschutz, und die Benediktinerabtei prägen das idyllische Ortsbild. Mit hohen Qualitätsstandards sind vorbildliche Sanierungen der historischen Bausubstanz gelungen.
Besonders erfreulich ist, dass junge Familien und Neubürger den Wohnwert des baulichen Erbes zu schätzen wissen. Sehr gut hat der Jury gefallen dass Kirchschletten die Potentiale im Dorf für die Zukunft nutzt. Gemeinsam mit den Schwestern des Klosters wird in der alten Schule ein Gästehaus für Pilger und Seminarräume entstehen. Kirchschletten präsentiert sich im und um den Ort herum mit viel Grün. Die große Dorflinde prägt die Ortsmitte, der schön hergerichtete Pfarrgarten steht für alle offen, und die vielen Obstbäume sind in Kirchschletten fast eine Selbstverständlichkeit. Beispielhaft ist auch der grüne Friedhof ohne Wege und mit vielen großen Bäumen. Kirchschletten ist ein kleines aber feines Dorf, das sich seiner Potentiale bewusst ist und sie für die Zukunft zu nutzen weiß. Dafür erhält Kirchschletten Silber.
Kleukheim
Silbermedaille
Im Landkreis Lichtenfels liegt das Bachzeilendorf Kleukheim, ein Ortsteil von Markt Ebensfeld. Bürgermeister Bernhard Storath und die Kleukheimer Dorfgemeinschaft fühlen sich ihrem Motto verpflichtet: „Gemeinschaft - Tradition - Zukunft. Das ist unser Kleukheim“. Dies ist fast überall im Dorf spürbar. Die 412 Einwohner leben einen starken Gemeinschaftsgeist. Mit Dorfladen, Mühlenladen, Bäcker, einem regen Vereinsleben, Pfarrbücherei, Musikangeboten, einer Theatergruppe und nicht zuletzt einem besonderen, historischen Ortskern, der als Ensemble unter Denkmalschutz steht, bietet der Ort beste Voraussetzungen, sich dort wohlzufühlen.
Vieles ist in Eigenleistung entstanden, wie das Feuerwehrhaus oder der Pfarrsaal. In der Dorferneuerung wurden Straßen und Plätze neu gestaltet und historische Strukturen wiederbelebt. Sehr erfreulich ist, dass auch viele junge Familien einen großen Beitrag zum Erhalt der historischen Hofanlangen leisten, wie viele beispielhafte Sanierungen im aber auch außerhalb des Ortskerns zeigen. In Kleukheim ist auch die Liebe zu Blumen und Grün an vielen Stellen spürbar. Liebevoll begrünte Hofstellen geben der Hauptstraße ein lebendiges Kleid und die Gartengrundstücke hinter vielen Anwesen sind wahre Kleinode, die das Herz der Jury erfreut haben.
Das Dorfmotto ist auch in der Landschaft spürbar. Die Wege zwischen den Felder sind immer wieder von Hecken und Feldgehölzen und von alten und neuen Streuobstwiesen unterbrochen. Tausend Obstgehölze gibt es bereits in und um Kleukheim, da verwundert es nicht, dass eine Musteranlage für Streuobstwiesen in Planung ist. Kleukheim hat eine starke Gemeinschaft, es ist sich seiner Tradition bewusst und es rüstet sich für die Zukunft.
Dafür ehren wir Kleukheim mit Silber.
Lahm/Pülsdorf
Goldmedaille
Harmonisch eingebettet in den östlichen Hangfuß des Itzgrundes liegt Lahm/Pülsdorf, die südlichste Gemeinde im Landkreis Coburg. Bürgermeister Werner Thomas und die Dorfgemeinschaft stehen in der laufenden Dorferneuerung in Lahm vor spannenden Aufgaben.Schon bisher war die Entwicklung von Lahm und Pülsdorf geschickt geplant. Die gezielte Erschließung eines Neubaugebietes hat aus zwei Dörfern eins gemacht und die Einwohnerzahl auf 414 anwachsen lassen.
Der Doppelort ist aber auch im sozialen Leben eine fest verschworene Einheit. Jung und Alt können sich in einem reichen Angebot von Musik, Sport und Kultur wiederfinden. Auch sorgt die Dorfgemeinschaft in einer vorbildlichen Initiative dafür, dass ältere Mitbürger so lange wie möglich zu Hause bleiben können und organisiert häusliche Hilfe. Das Flächenmanagement der beiden Dörfer verfolgt konsequent die Stärkung der Dorfinnenräume. Das historische Ortsbild von Lahm ist geprägt von Kirche, Pfarrhaus, Schloss, Rentei, Jägerhaus und vielen Gebäuden, die von einer reichen Bautradition zeugen. Auch Pülsdorf präsentiert mit einer schön gestalteten Ortsmitte und hat mit der Dorferneuerung, flächensparendem Bauen und vielen Sanierungen den Innenort gestärkt.
Die Grüngestaltung verschafft beiden Orten einen hohen Wohlfühlfaktor. Der Obst- und Gartenbauverein hat die Gestaltung der Grünflächen mit Liebe zum Detail in der Dorferneuerung selbständig initiiert und die Anwohner pflegen ihre blühenden Vorflächen selbstverständlich selbst. Das Engagement für ein grünes Ortsbild macht auch vor der Umgebung nicht Halt. Die Pflanzung der Pappelallee und von Obstbäumen, die Eingrünung des Friedhofs außerhalb des Dorfes und viele andere Projekte zeigen die Verbundenheit mit der Natur, was auch Storch und Biber dazu bewogen haben dürfte, sich hier wieder anzusiedeln. Die weitblickende Planung und die Achtung vor dem historischen Erbe verspricht Lahm und Pülsdorf eine nachhaltige Entwicklung für die Zukunft. Dafür zeichnen wir den Doppelort mit Gold aus.
Münchenreuth
Bronzemedaille
In einer Senke der hügeligen Landschaft des Bayerischen Vogtlandes liegt Münchenreuth, ein Ortsteil von Feilitzsch im Landkreis Hof. Die Münchenreuther haben uns zusammen mit Bürgermeister Francisco Hernandez Jimenez ein Dorf gezeigt, das lange Grenzort war. Integration ist in dem 300-Einwohner-Dorf kein Lippenbekenntnis sondern beispielhaft gelebt. Seit Jahren werden nicht nur Neubürger schnell in die Dorfgemeinschaft aufgenommen, auch die Bewohner des Wohn- und Pflegeheims für psychisch erkrankte Menschen sind selbstverständlicher Teil des Miteinanders im Dorf. Aktiv sind sie in die vielen Veranstaltungen und Angebote im Ort eingebunden. Höhepunkt im Jahr ist das gemeinsame Sommerfest, aus dessen Erlös Urlaube für die Bewohner ermöglicht werden.
Nachdem in Münchenreuth keine Gastwirtschaft mehr ist, hat sich die Dorfgemeinschaft in Eigenleistung ein Gemeinschaftshaus geschaffen. Dort finden reges Vereinsleben und viele Aktionen auch für Kinder und Jugendliche statt. Große, überwiegend schiefergedeckte Gebäude und die für den Frankenwald typischen Scheunen prägen die Baustruktur des Dorfes. Ein Schmuckstück ist das ehemalige Rittergut, das denkmalgerecht saniert wurde. Ein schöner Bestand an alten und großen Bäumen prägt den Ort, die geschwungene Dorfstraße und der Dorfplatz sind mit von Grün begleitet und der Kupferbach ist mit seinen breiten und offenen Uferflächen nicht nur artenreich, sondern auch ein Spielplatz für Kinder.
Die Münchenreuther haben bislang einen starken Willen zur Kompromissfähigkeit und Zusammenarbeit gezeigt. Dies wird sie auch in eine gute Zukunft führen. Dafür erhält Münchenreuth Bronze.
Neudrossenfeld
Goldmedaille
Zwischen Kulmbach und Bayreuth liegt exponiert über den Auen des Rotmains Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach. Bürgermeister Harald Hübner und die Neudrossenfelder haben der Jury einen lebendigen Ort präsentiert, der seine Entwicklung tatkräftig vorantreibt.Junge Familien ziehen gerne nach Neudrossenfeld, denn das Angebot im sozialen Bereich lässt kaum Wünsche offen. Von der Kinderbetreuung über die medizinische Versorgung bis zu Angeboten für den täglichen Bedarf und vielen öffentlichen Einrichtungen ist Neudrossenfeld gut aufgestellt. Das breite Angebot der Vereine bietet vom Sport über Musik bis zu anspruchsvollen Kulturveranstaltungen alles, was das Leben in Neudrossenfeld bereichert. Die Neudrossenfelder Europatage - ein Kultur- und Jugendaustausch - genießen sogar internationales Ansehen.
Mit großem Qualitätsbewusstsein geht man mit dem Erbe großer Baumeister und den vielen historischen Anwesen rund um Kirche und Schloss um. Dabei werden moderne, architektonisch anspruchsvolle Bauen mutig und gekonnt in die Ortsstruktur eingefügt. Um das Gasthausgebäude vor dem Verfall zu retten, haben die Neudrossenfelder sogar eine „Bürger-Aktien-Gesellschaft“ gegründet, woraus sich mit dem „Bräuwerck“ ein neuer kultureller Anziehungspunkt entwickelt hat.
Auch die Grüngestaltung folgt einem durchdachten Konzept, das sich durch den gesamten Ort bis in die Außenbereiche zieht. Der einzigartige Schlossgarten, die älteste Tanzlinde der Umgebung und der Kräutergarten sind nur einige Beispiele einer guten Gartenkultur. Von außen betrachtet erinnert die Umgebung Neudrossenfelds an eine englische Parklandschaft. Die ökologische Wertigkeit der reichen Landschaftsstruktur zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sich hier auch Storch und Biber offenbar recht wohl fühlen. Der Umgang mit dem reichen Erbe an Baulichkeiten und in der Landschaft, der Mut, moderne Zeichen zu setzen und die konzeptionellen Weichen für die Zukunft zu stellen, dafür verdient Neudrossenfeld Gold.
Sassendorf
Silbermedaille
„Es lebt sich gut in Sassendorf“. Nach diesem Motto leben und handeln die Sassendorfer und ihr Bürgermeister Matthias Schneiderbanger. Der Ortsteil von Markt Zapfendorf im Landkreis Bamberg liegt auf einer Hochfläche und bietet einen wunderbaren Blick auf den Gottesgarten am Obermain. Die 265 Einwohner haben den eigenständigen Charakter ihres Dorfes bewahrt. Schon 1998 haben sie ihr erstes Bürgerwindrad errichtet, und auch die Straßenneugestaltung wurde ohne staatliche Förderprogramme geplant und umgesetzt.
Die Sassendorfer leben ein idyllisches Dorfleben, in dem alle Generationen in die Veranstaltungen rund um das Jahr eingebunden sind. Neubürger fühlen sich schnell wohl, spätestens wenn im Winter Schlittenpartien organisiert werden, die bei Jung und Alt für großes Vergnügen sorgen. Für die täglichen Erledigungen ist gesorgt, ein Bürgerbus fährt ins benachbarte Zapfendorf. Vorbildliche Bausanierungen im Bereich der Kirche und der inneren Dorfstraße zeigen das historisch reizvolle Gesicht des Ortes. Einladende Dorfstraßen mit vorbildlicher Grüngestaltung, viele unversiegelte Hofflächen und offen gestaltete Privatgärten zeigen den offenherzigen und aufgeschlossenen Charakter der Sassendorfer.
Dass die Sassendorfer einen Sinn und Fachverstand für Natur haben, zeigt sich auch rund um das Dorf. „Für jede Geburt ein neuer Obstbaum“ unterstützt den extensiven Streuobstanbau, gleichzeitig hat man Zwischenwirte des Birnengitterrostes konsequent verbannt. Wir hatten den Eindruck dass es sich tatsächlich gut in Sassendorf lebt - jetzt und in der Zukunft. Deshalb erhält Sassendorf Silber.
Schönbrunn (Lichtenfels)
Silbermedaille
Im Herzen des Gottesgartens am Obermain liegt das frühere Fischerdorf Schönbrunn, ein Ortsteil von Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels. Bürgermeister Jürgen Kohmann kann stolz darauf sein, dass die Schönbrunner die Entwicklung ihres Dorfes mit großem Engagement selbst auf den Weg gebracht haben. Die Dorfgemeinschaft kümmert sich rührig darum, ihren Ort lebens- und liebenswert zu gestalten. Das Pumphaus am Brunnen wurde in Eigenleistung saniert, die Rosenkinder beteiligen sich bei der Gestaltung ihres Gartens und der Spielmöglichkeiten. Und damit die Schönbrunner fit bleiben, kümmern sich die Sportfreunde lieber um sportliche Aktivitäten für Jedermann anstatt um Punkte und Platzierungen.
Eine eindrucksvolle Visitenkarte sind die vielen vorbildlichen Bausanierungen. Sie sind schöne Beispiele dafür, dass Schönbrunn mit seinem Erbe umzugehen weiß und das noch schlummernde Potential der vielen Scheunen und typischen Hausformen nutzen wird. Die Blumen- und Gartenfreunde leisten unverzichtbare Beiträge bei der Gestaltung und Pflege der dörflichen Grünflächen. Dank der vielen Neupflanzungen werden sich auch kommende Generationen über ein schönes Ortsbild freuen.
Die Schönbrunner beschäftigen sich auch mit ihrer Umgebung. Das Bild einer stark landwirtschaftlich geprägten Umgebung wandelt sich durch die Neuanlage von Feuchtbiotopen und Streuobstwiesen, Extensivierungen und Vernetzungen hin zu einer immer stärker strukturierten Landschaft. Dank einer engagierten Dorfgemeinschaft, der vor Veränderungen nicht bang ist, ist Schönbrunn auf einem guten Weg in die Zukunft. Dafür erhält Schönbrunn Silber.
Schönbrunn (Wunsiedel)
Goldmedaille
Schönbrunn ist ein Ortsteil von Wunsiedel und liegt eingebettet in die Naturlandschaft des Fichtelgebirges. Bürgermeister Karl-Willi Beck und die Schönbrunner dürfen mit einem guten Gefühl in die Zukunft blicken, denn sie bekamen eine gute Prognose für ihre demografische Entwicklung gestellt. Das kommt offenbar daher, dass man sich um die Kinder und Jugendlichen bemüht. Mit Betreuungsangeboten für die Kleinsten und Hortplätzen für Schulkinder sind wichtige Voraussetzungen für junge Familien im Ort geschaffen. 22 Vereine und Zusammenschlüsse garantieren ein soziales und kulturelles Leben, das für jeden etwas bietet. Auch scheinen die Schönbrunner sehr musikalisch zu sein, wie die enorme Bandbreite an Musikangeboten zeigt.
„Voll Energie - Altes bewahren - Neues gestalten“ ist das Motto, das sich durch alle Bereiche zu ziehen scheint. Bei erneuerbaren Energien und Breitbandanschluss sind die Schönbrunner vorne mit dabei, typische Bauweisen, werden erhalten und wiederbelebt und vor allem junge Familien bemühen sich um die historische Bausubstanz im Ort. Um die einladende Grüngestaltung kümmern sich die Anwohner und der Obst- und Gartenbauverein, und auch hier wird Gemeinschaft großgeschrieben. Ob Kinderprojekte, Kräutergarten oder die Pflege der öffentlichen Grünflächen - das grüne und blühende Bild Schönbrunns liegt offenbar allen am Herzen.
Der Übergang zwischen Dorf und Landschaft ist fließend, und zwischen Hecken und bunten Kräuterfluren fühlen sich nicht nur die wieder angesiedelten Fasane und Rebhühner wohl. Bleiben Sie voller Energie, bewahren Sie Ihr Erbe und gestalten Sie Neues, Ihr eingeschlagener Weg führt Sie gemeinsam in eine aussichtsreiche Zukunft. Dafür zeichnen wir Sie mit Gold aus.
Schwärzdorf
Silbermedaille
Im Landkreis Kronach liegt Schwärzdorf, ein Ortsteil von Mitzwitz, im Landschaftsschutzgebiet „Mitwitzer Wustungen“. Bürgermeister Hans-Peter Laschka und die 123 Einwohner können stolz sein auf ihr kleines aber schmuckes Dorf. Mittelpunkt ist der Gemeindeplatz mit seinem idyllischen Feuerwehrhäuschen und dem Dorfgemeinschaftshaus, das von den Schwärzdorfern in der Dorferneuerung mit viel Eigenleistung gestaltet wurde. Die Dorfgemeinschaft pflegt ihre Bräuche, die Feuerwehr sammelt Eier zum Ostermontags- Eieressen, und die Frauen knüpfen mit ihrer „Lechtstum“ an die Tradition der Lichtstuben an. Das Straßenbild ist von der fast einheitlichen Giebelstellung der Häuser geprägt, und mit Fachwerk und Schiefer an Wand und Dach beweist man Sinn für die regionale Bautradition. Mit der kreativen Umnutzung traditioneller Hofformen in Wohnraum bleibt die historische Struktur des Dorfes wohltuend erhalten.
Die landwirtschaftliche Prägung ist überall spürbar, und mit einem Demeter-Hof, Pensionspferden, mobiler Schafherde, einem fahrbaren Hühnerstall und dem Wiederanbau altbekannter Feldfrüchte geht man hier auch zukunftsweisende Wege. Eine schöne und reich blühende Bepflanzung vor den Häusern freut nicht nur Auge und Herz der Kommission. Sie unterstreicht das freundliche Gesicht der Dorfstraße, und der Verzicht auf Einfriedungen zeugt von einem offenen und einladenden Charakter des Ortes. Schwärzdorf ist nicht nur ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene Dorferneuerung, er ist ein idyllischer Ort, an dem man gerne lebt. Dafür erhält Schwärzdorf Silber.
Steppach
Goldmedaille
Steppach
An den östlichen Ausläufern des Steigerwaldes im Talraum der Reichen Ebrach liegt Steppach im Landkreis Bamberg. Die Dorfgemeinschaft des größten Ortsteils von Pommersfelden hat sich zusammen mit Bürgermeister Hans Beck als junger, lebendiger Ort präsentiert. 22 % aller Steppacher sind jünger als 18 Jahre, diese Chance weiß Steppach offenbar zu nutzen. Das außerordentlich reiche Veranstaltungs- und Bildungsangebot der Vereine spricht Jung und Alt gleichermaßen an, Höhepunkt für die Dorfgemeinschaft ist die traditionsreiche Kirchweih, die sich zu einem ideenreichen Erlebniswochenende für das ganze Dorf entwickelt hat.
Der Altort von Steppach zeigt ein geschlossenes Bild, in das sich die neuen Baugebiete harmonisch einfügen. Die vielen liebevoll renovierten Häuser und Innenhöfe zeugen von der Achtung und dem Bewusstsein für die Historie des Dorfes und seine ortstypischen Materialien. Junge Familien haben in viel Eigenleistung individuelle Wohnformen geschaffen und halten das Dorf lebendig. In der Dorferneuerung hat die Grüngestaltung von Steppach erheblich gewonnen, und der Obst- und Gartenbauverein stößt immer wieder neue Projekte zur Begrünung an. Für die ehrenamtliche Pflege der Grünflächen haben die Steppacher sogar einen Jahrespflegeplan erstellt.
Die Steppacher beschäftigen sich intensiv mit ihrem Dorf und ihrer Landschaft, Fischteiche bereichern die Feldflur, der Friedhof fügt sich sanft in die Landschaft ein und über die Artenvielfalt, die sich dank extensiver Bewirtschaftung eingestellt hat, freut sich nicht zuletzt ein treues Storchenpaar. Steppach wird dafür mit Gold geehrt
Trabelsdorf
Silbermedaille
Im westlichen Landkreis Bamberg ist Trabelsdorf das nördliche Tor zum Steigerwald. Der Ortsteil der Gemeinde Lisberg schmiegt sich an die Aurach und wird dort durch große Weiher begrenzt. Bürgermeister Michael Bergrab und die Trabelsdorfer haben einen Ort gezeigt, der dem Strukturwandel mit Ideenreichtum und Innovationsfreudigkeit begegnet. Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, dafür bieten ein Hotel, die Fischzucht, der Naturbadesee, der Schlosspark und die Anbindung an die überörtlichen Radwege gute Voraussetzungen. Die Trabelsdorfer sind offenbar sehr musikalisch, wie das reiche Konzertangebot für Jung und Alt zeigt, aber auch das vielfältige Kulturprogramm lässt keine Wünsche offen.
Mittelpunkt des Dorfes ist das aufwändig sanierte Schloss, das zusammen mit hervorragend sanierter Bausubstanz, wie das Pfarrhaus, das Münchhaus oder die Sparkasse das Ortsbild prägt. Kreative Lösungen hat man für das Brauhaus gefunden, in dem der Bauhof und die Kelterei des Obst- und Gartenbauvereins untergebracht sind.
Tausend Obstbäume haben den Ort zum „Apfeldorf Trabelsdorf“ gemacht und der Obstbau spielt mit einer beeindruckenden Vielfalt an Kulturen eine große Rolle. Große Bäume, schöne Gärten, der Gemeinschaftsgarten als grüne Insel im Dorf, der Schlosspark und nicht zuletzt die einmalige Seenlandschaft am Ortsrand sind Wohlfühloasen, die ein Teil der Trabelsdorfer Lebensqualität. Wir hatten den Eindruck, dass Trabelsdorf ein familienfreundlicher, attraktiver Wohnort ist, der Gästen und Bewohnern einen zukunftsträchtigen Lebensmittelpunkt bietet. Dafür erhält Trabelsdorf Silber.
Tüschnitz
Bronzemedaille
In einer von Hügeln durchzogenen Landschaft liegt Tüschnitz, ein Ortsteil von Küps im Landkreis Kronach. Bürgermeister Herbert Schneider kann stolz auf die aktive Gemeinschaft sein, die in der Dorferneuerung maßgeblich die Gestaltung ihres Ortes in die Hand genommen haben. In engagierter Eigenleistung entstanden eine ökumenische Kapelle, ein Backhaus und ein Gemeinschaftshaus. Die Tüschnitzer haben sich durch ihren enormen Einsatz Werte geschaffen, die durch öffentliche Förderungen alleine nie zu realisieren gewesen wären. Damit und mit vielen anderen Aktivitäten bemühen sich die Tüschnitzer, ihre Identität zu stärken und weiterzugeben.
Einen großen Anteil daran haben die Vereine, die sich in allen Bereichen und über ihren eigentlichen Vereinszweck hinaus engagieren. In Tüschnitz heißt man dazu auch Neubürger - auch mit Migrationshintergrund - gerne willkommen.
Ein Schmuckstück im Ort ist das Ökonomiehaus des alten Schlosses, das vorbildlich saniert wurde und gemeindliches Mehrfamilienhaus genutzt ist. Sehr schöne Beispiele einer gelungenen Sanierung des historischen Erbes zeigen auch mehrere Gebäude am Schlossring. Das Zentrum von Tüschnitz zeigt sich durch und durch grün, große Eichen prägen den Altort und der gewachsene Baumbestand wird immer wieder vom Obst- und Gartenbauverein ergänzt und gepflegt. Eine besondere Augenweide ist der Spielplatz, der die jüngsten Tüschnitzer mit seinem Barfußpfad und Weidentunnel begeistert.
Die aktive Gemeinschaft der Tüschnitzer hat bewiesen, dass sie die Entwicklung ihres Ortes tatkräftig vorantreiben und seine Zukunft mit eigener Kraft gestalten kann. Dafür erhält Tüschnitz Bronze.
Weigelshofen
Silbermedaille
Als typisches Haufendorf am Rande der Fränkischen Schweiz zeigt sich Weigelshofen im Landkreis Forchheim - eine von zwölf Ortschaften des Marktes Eggolsheim. Bürgermeister Claus Schwarzmann und die Weigelshofener haben uns ein lebendiges Dorf präsentiert, das sich seiner Geschichte und seiner besonderen Bautradition bewusst ist. Der kleine Ort bietet seinen 369 Einwohnern eine Vielfalt an Gewerbe und Handwerk und ist bestrebt, seinen Ortskern weiter zu beleben. Dazu vertraut man auf das Potential im Ort und so ist die örtliche Handwerkskunst an vielen privaten und öffentlichen Gebäuden sichtbar.
Theater, Mundart- und Brauchtumspflege haben Tradition in Weigelshofen, die dank guter Pflege über die Ortsränder hinaus bekannt ist. Engagierte Bürger haben sich intensiv mit der Ortsgeschichte beschäftigt. Daraus ist eine 430 Seiten starke Chronik entstanden, die von der Gemeinde im Eigenverlag veröffentlicht wurde.
Die Liebe zum Detail spürt man auch in der Grüngestaltung. Wir durften schöne Beispiele gut gestalteter und entsiegelter Hofräume besichtigen, Haus- und Hofbäume sind gut gepflegte Lebensbegleiter und die vielen Obstbäume im und um den Ort herum genießen wohltuende Wertschätzung. Das Engagement des Obst- und Gartenbauvereins, der die öffentlichen Grünflächen pflegt und Impulse für neue Pflanzungen gibt, ist dabei von ganz besonderer Bedeutung. Der Blick auf das Dorf hat gezeigt, dass Weigelshofen die anstehenden Herausforderungen, wie die Gestaltung der Ortsdurchfahrt und die Stärkung des Ortskerns mit Gespür für Details und dem Bewusstsein seiner Traditionen zukunftsfähig meistern wird. Dafür erhält Weigelshofen die Silbermedaille.
Zapfendorf
Bronzemedaille
Eingebettet in die idyllische Landschaft des Oberen Maintals liegt Zapfendorf im Landkreis Bamberg. Bürgermeister Matthias Schneiderbanger und die Zapfendorfer Bürgerinnen und Bürger haben ihren Ort gezeigt, der seine historische Identität nach dem zweiten Weltkrieg fast verloren hatte. Doch mit Fleiß, Mut und Ideenreichtum haben die Zapfendorfer bis heute einen Ort aufgebaut, „der alles kann“. Mehrere größere Betriebe, 40 Handwerksbetriebe, Einkaufsmöglichkeiten, zwei Kindergärten, eine Grund- und Mittelschule und das Seniorenzentrum bieten heute tatsächlich alle Voraussetzungen für einen lebendigen Ort, in dem sich Jung und Alt gleichermaßen gut versorgt wissen.
37 Vereine und Organisationen bieten ein enormes Angebot, seine Freizeit, seine besonderen Interessen oder seine Begabungen in die Gemeinschaft einzubringen. Im Freibad „Aquarena“ kommen dank der ausgedehnten Saisonzeiten auch die hartgesottenen Wasserratten auf ihre Kosten. Die Zapfendorfer haben ihren fast völlig zerstörten Ort nach dem Krieg auf der Grundlage historischer Strukturen in herausragender Leistung wieder aufgebaut. Sandstein prägt als ortstypisches Material auch heute noch das Dorfbild, und die wenigen kostbaren Denkmäler wurden in Zapfendorf vorbildlich saniert.
Die Kommission hat sich über die vielen kleinen Obstgärten und die auffallend vielen Walnussbäume gefreut, die das Ortsbild wie selbstverständlich als Haus- und Hofbäume beleben. Als grünes Band durchziehen Wasserläufe das Dorf, die dort, wo sie renaturiert und die Verrohrungen zurückgebaut wurden, ein Gewinn an Lebensqualität sind.
Das gilt auch für die intakte Natur rund um den Ort, die immer reichhaltiger wird. Denn Zapfendorf hat in allen Bereichen schon immer bewiesen, dass es die anstehenden Herausforderungen annimmt und auch in Zukunft die Veränderungen zu seinem Vorteil nutzen wird. Dafür wird Zapfendorf heute mit einer Bronzemedaille geehrt.